Tokenismus

Tokenismus (englisch tokenism, von token „Zeichen, Symbol, Spielstein“)[1] bezeichnet kritisch eine Praxis, bei der nur symbolische Anstrengungen unternommen werden, um Mitglieder einer gesellschaftlich marginalisierten Gruppe (etwa Frauen, Migranten, Homosexuelle) in soziopolitischer Hinsicht gleichzustellen (etwa in Beruf, Politik, Kultur oder Vereinsleben). In der Realität wird aber dem Großteil der marginalisierten Minderheit(en) die Gleichbehandlung mit der Mehrheitsgesellschaft vorenthalten, ihre wenigen formell gleichberechtigten Vertreter dienen als Tokens (Spielsteine, Marionetten, im übertragenen Sinn: Feigenblätter). Sie würden nach außen hin als „Aushängeschilder“ oder moralische Feigenblätter missbraucht. Dafür steht etwa der/die „Quotenschwarze“ (englisch token black person) oder der englisch token character in Filmproduktionen des „weiß“ dominierten Hollywood-Mainstreamkinos.[2]

  1. Worteintrag: token. In: EtymOnline.com. Abgerufen am 30. Dezember 2021 (englisch, Website von Douglas Harper).
  2. Lima Sayed: Weiße Helden im Film: Der „White Savior Complex“ – Rassismus und Weißsein im US-Kino der 2000er Jahre. Bielefeld 2019, ISBN 978-3-8376-4873-7, Seite 107.

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